Spanien muss derzeit sein Tafelsilber zu Geld machen, um den Haushalt zu sanieren und die staatliche Verschuldung abzubauen. Nun soll offenbar die staatliche Lotteriegesellschaft „Loterias y Apuestas del Estado“ privatisiert werden. Diese Gesellschaft führt jedes Jahr zu Weihnachten die Lotterie „El Gordo“ durch, bei der z.B. im vergangenen Jahr Preise im werte von 2,3 Milliarden Euro ausgezahlt wurden. Laut Financial Times sollen 30 % des Unternehmens an die Börse gebracht werden. Nach Ansicht von Wirtschaftsexperten würde dadurch der größte Glücksspielkonzern der Welt entstehen, größer noch als der führende US-Konzern „Las Vegas Sands“.
Lotto ist in Spanien so beliebt wie der Stierkampf. Im Durchschnitt gibt jeder Spanien fast 230 Euro im Jahr für das Lottospielen aus. Die Lotterieeinnahmen der staatlichen Lotteriegesellschaft liegen jährlich bei etwa 10 Milliarden Euro, von denen knapp 3 Milliarden als Gewinn an den spanischen Staat abgeführt wurden. Welcher Kaufpreis von Spanien für die staatliche Lotteriegesellschaft angepeilt wird, ist noch nicht bekannt.