Die Malerin Vivian Borsani schätzt den kräftigen Strich, die feine Zeichnung ist ihre Sache nicht, was ihr schon während des Kunststudiums vorgeworfen wurde. Nicht umsonst waren zumindest zu Beginn ihrer Karriere ihre Arbeiten von ihren Vorbildern Georgia O`Keefe, Henri Matisse, Wassily Kandinsky und Gabriele Münter geprägt. Von ihnen hat sie auch die Liebe zur Farbe, die das wichtigste Element im Oeuvre der Vivian Borsani ist.
Die Themen ihrer Malerei haben drei Schwerpunkte: Akte, Architektur und Blumen.
Ihre Frauenfiguren haben einen Hauch von Gauguin mit meist „altmodisch“ runde Formen. Es sind Frauen, die sich selbst mögen, die mit sich und ihrem Körper im Einklang sind. Zunächst malte Vivian Borsani sich selbst als Abbild des eigenen Spiegelbildes, heute posieren ihre Töchter.
Ein klassisches Thema der Malerin ist die Architektur, sind meist ineinander verschachtelte Häuser, wie man sie vor allem im Mittelmerraum sowohl im dörflichen als auch im städtischen Umfeld findet. Auch hier spiegeln sich die persönlichen Befindlichkeiten der Künstlerin wider: Nähe und Distanz gleichzeitig zu suchen, Respekt zu wahren, aber Zusammensein zu genießen.
Während bei den Akten und Architekturen die Farbe Rot als Synonym für Wärme, Liebe, Fülle, Leben und Überschwänglichkeit steht, sind ihre Blumenbilder vor allem in Weiss gehalten. Weiss ist für sie Herausforderung und der Ruf nach Kontrast. Manche Bilderhaben Collagen aus Goldblatt, des Leuchtens wegen.
Alle Bilder der Vivian Borsani sind figurativ, wenn auch nicht realistisch, sind trotz reduzierter Form fern von Abstraktion. Sie setzt auf Erdgebundenheit, auf Identifikation mit dem dargestellten Sujet. Vivian Borsani packt das Leben mit beiden Händen, wie sie auch mit Links und Rechts in beide Richtungen zu schreiben versteht: Spiegelschriftliche Anmerkungen finden sich in ihre Arbeiten immer wieder.
Bilder von Vivian Borsani stehen für Ausgewogenheit, für Balance und inneres Gleichgewicht. Daran darf der Betrachter teilhaben.
Gabriele Kunze
Galería de Arte Minkner – Avenida Rey Jaime I, 109, 07180 Santa Ponsa – Tel.: +34 971 695 255
Ausstellungsdauer: 18.02.2011 bis 21.04.2011 – Öffnungszeiten: Mo – Fr 09:30h – 18:30h, Sa. 09:30h – 14:00h