Trotz eines höchst erfolgreichen Jahres im Tourismus sind die Haushaltskassen der Balearen leer. Ministerpräsident Bauza muss nicht nur in allen Etatpositionen Streichungen vornehmen; die Regierung sucht auch nach immer neuen Möglichkeiten, die Haushaltskasse aufzufüllen. Wirtschaftsjurist Lutz Minkner vom Immobilienunternehmen Minkner & Partner (www.minkner.com) berichtet, dass nach Mitteilung gut unterrichteter Kreise die Balearenregierung beabsichtigt, demnächst die Vermögensteuer wieder einzuführen. Die Vermögensteuer war im Jahre 2008 „ausgesetzt“, jedoch von der sozialistischen Zapatero-Regierung wieder eingeführt worden. Die neue konservative Regierung beließ es dabei, stellte aber den Autonomen Regionen frei, die Vermögensteuer zu erheben. Mit Ausnahme von Madrid und den Balearen müssen bislang in allen anderen Autonomen Regionen Spaniens die Steuerbürger Vermögensteuer zahlen.
Nun sind also bald die Balearen dran. Allerdings: Es soll einen Freibetrag von 700.000 € (früher betrug er nur 108.000 €), weshalb nach Schätzung der Balearenregierung nur etwa 6.000 Steuerpflichtige Vermögensteuer zahlen müssen. Bei Eheleuten mit gemeinschaftlichem eigentum steht dieser Freibetrag jedem Ehepartner zu. Der Tarif ist progressiv von 0,2 % bis 2,5 % (letzteres für Vermögen über 10,6 Mio) gestaffelt.
„Rin in de Kartoffeln, raus aus de Kartoffeln“ – den Steuereiertanz kann ja niemand mehr verstehen. So verschreckt man eher Investoren, als dass man sie anlockt. Die Steuerpolitik ist derzeit absolut unberechenbar. Vera Landsdorf
Es wird alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Wenn pro Nase ein Freibetrag von 700.000 € besteht, bei einem Ehepaar also 1,4 Mio, dann dürften ja die meisten Immobilien von der Vermögensteuer freigestellt sein. Und die Superreichen werden die Vermögensteuer ja verkraften können. Also: viel Lärm um Nichts. Josef Hingerl