Mallorcas Makler, Rechtsanwälte, Steuerberater und Notare kamen die letzten zwei Wochen des Monats März nicht in den Schlaf, weil die Balearenregierung angekündigt hatte, zum 01. April 2012 die Grunderwerbsteuern zu erhöhen und viele noch zu dem günstigen Steuersatz beurkunden wollten. Erwartungsgemäß wurde das Gesetzt aufgrund der Mehrheit der konservativen PP im Parlament am 02. April 2012 „durchgewinkt“, allerdings erst mit Wirkung zum 01. Mai 2012.
Zu beachten ist dabei, dass sich die Steuern prozentual nach den verschiedenen Bereichsstufen berechnen. Ein Beispiel: Kaufpreis 500.000 €, auf die ersten 300.000 € fallen 7 % Steuern an, auf die folgenden 200.000 € sind 8 % Steuern fällig.
Für den Immobilieneigentümer und -Interessenten sind diese Nachrichten wenig erfreulich, zumal der Staat sowohl dem Käufer als auch dem Verkäufer kräftig in die Taschen greift und damit den Immobilienkauf wahrscheinlich noch teurer macht, denn für Verkäufer und Käufer ist es immer wichtig, was er netto überbehält oder was ihn der Kauf insgesamt kosten. Paul Dubois
Es wird ja nicht nur der Käufer jetzt kräftig zur Kasse gebeten, sondern auch der Verkäufer durch die Erhöhung der Gewinnsteuer von 19 % auf 21 % (Nichtresident) und von 21 % auf 27 % (Resident). Ob unter dem Strich mehr für den Fiskus über bleibt, ist fraglich, denn jetzt werden wieder viele versuchen, durch Unterverbriefungen und andere Tricks die Steuer zu umgehen. Ihre Henriette Kirchner.
schlimmer als der Staat sind die Banken: Die bekommen von der EZB das Geld für 1 % und haben in den letzten Jahren ihre Marge verdreifacht. Es kommt aber fast nichts in den Wirtschaftskreislauf, nichts in die Förderung der mittelständischen Betriebe. So werden wir kein Wachstum bekommen. Ramon Hübner
Offenbar hat die Regierung nur halbgebildete Juristen, wenn sie nicht weiß, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit ein Gesetz in Kraft tritt. „Tollhaus“? Nein, Insel der Ahnungslosen. Ihr Hans Deppendorf