Palma de Mallorca – Ein eigenes Ferienhaus auf Mallorca, das ist der Traum von vielen Deutschen. Doch für manche, die ihn sich bereits erfüllten, wird der Traum jetzt zum Albtraum!
Die balearischen Behörden lassen derzeit gleich mehrere Immobilien von Deutschen auf Mallorca abreißen, für die vor Jahrzehnten illegale Baugenehmigungen erteilt wurden. Insgesamt sind 900 Häuser in Gefahr.
FERIENHAUS-KRIEG AUF MALLORCA!
Fritz Seikowsky (54) aus München ist einer der betroffenen Hauseigentümer. Im Sommer 2000 kaufte der Unternehmer eine Finca in Llucalcari an der Nordwest-Küste – mit allen notwendigen Lizenzen.
Was er nicht wusste: 1985 hatte die Gemeinde eine Baugenehmigung für das Grundstück erteilt, obwohl es in einem Naturschutzgebiet liegt. Naturschützer protestierten jahrelang, klagten – und bekamen recht.
Im Dezember 2011 erhielt Seikowsky den Räumungsbescheid, seit vergangenen Freitag walzen Bagger sein Häuschen platt.
„Es zerreißt mir das Herz“, so Seikowsky zu BILD. „Es ist so ein Irrsinn: Ich kann nichts dafür, verliere mit meinem kleinen Paradies viel Geld. Zusätzlich kostet der Abriss die Behörden Tausende Euro. Und die Natur wird damit mehr geschädigt als geschützt!“
Das Haus seiner Nachbarn wurde bereits vollständig abgerissen: Die Rentner hatten ihren Hauptwohnsitz auf Mallorca, mit mehreren Hunderttausend Euro ihr gesamtes Erspartes in das Haus gesteckt. Jetzt haben sie alles verloren, wohnen bei Freunden in Deutschland.
Nicht mal Entschädigungen gibt es. Bürgermeister Jaime Crespí: „Die Forderungen der Hausbesitzer sind zu spät eingereicht worden.“
Frank Seikowsky: „Eine billige Ausrede, das stimmt einfach nicht!“
Experten erwarten noch viel mehr Abrisse: Allein an der Nordwest-Küste wurden in den 80ern 900 Häuser illegal gebaut – die meisten sind heute in deutscher Hand.
Von CLAUDIA WEINGÄRTNER
Quelle: BILD
Viel Lärm, wenig Substanz. Wenn man in Deutschland im Naturschutzgebiet baut, wird ohne wenn und aber abgerissen. Warum soll das in Spanien anders sein? Ihr Franz von Sassen