Das Teatre Principal hat eine neue Direktorin, nämlich Margalida Moner, die ehemalige Landwirtschaftsministerin und Ex-Bürgermeisterin von Andratx. Von der neuen Direktorin wird viel Kreativität erwartet: Leider nicht, was den Spielplan anbelangt, sondern eher um den Spielbetrieb überhaupt aufrecht erhalten zu können. Die Kassen des Theaters, das vom Inselrat getragen wird, sind leer; Löhne und Gagen können nicht gezahlt werden. Dazu sieht sich das Theater einigen Rechtsstreitigkeiten, die noch aus der Umbauphase (die Wiedereröffnung erfolgte 2007) herrühren, ausgesetzt. Die Baufirmen Dragados und Mascaro fordern noch ausstehende Baukosten in Höhe von 1,7 Millionen Euro. Das Theater wendet allerdings erhebliche Baumängel ein, die durch Gutachten belegt seien. Wie bei dieser Situation ein Spielplan aufgestellt werden soll, steht in den Sternen.
Es ist ein Drama: Da hat man in jahrelanger Restaurierungsarbeit ein wunderschönes Theater gebaut und hat nun kein Geld, um es zu bespielen. Leider ist die Kultur immer der erste Posten, bei dem der Rotstift angesetzt wird. Es bedarf neuer Denkansätze zur Kulturfinanzierung. Und vielleicht verstehen die Poliker auch, dass Kultur zwar Geld kostet, aber auch welches einbringt. Ihr Gerald Florin
Auch die Kulturinteressierten müssen umdenken. Schaeun Sie sich die lächerlichen Ticktpreise der Veranstaltungen an. Dafür kann man kein anspruchsvolles Programm auf die Beine stellen. Ich höre von spanischen Freunden immer die Einstellung, mit dem Zahlen von Steuern habe man seinen Beitrag für ein quasi kostenfreies Genießen von Kultur geleistet. Wenn das so bleibt, wird es auf Mallorca immer nur Provinztheater geben. Götz von Hohensee